Nach der wegen der Covid-19-Pandemie schwierigen Wirtschaftslage im vergangenen Jahr steigt mit den inzwischen verfügbaren Impfstoffen für 2021 die Hoffnung auf einen Konjunkturaufschwung. Doch sei davon auszugehen, dass die Erholung nicht kräftig genug sein wird, um das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz vor Jahresende wieder auf das Vorkrisenniveau anzuheben, stellen die Researcher der Credit Suisse in der Märzausgabe der Studie «Schweizer Immobilienmarkt 2021» fest. Zwar habe der Wirtschaftseinbruch dank Covid-19-Überbrückungskrediten und Kurzarbeitsentschädigungen bisher weniger stark auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen, doch seien die einzelnen Sektoren sehr unterschiedlich betroffen – die Informatikbranche habe sogar stark vom pandemiebedingten Digitalisierungsschub profitiert (+4,3%). Dennoch drücke die COVID-19-Pandemie erheblich auf die Büroflächennachfrage, schreibt Fredy Hasenmaile, Head Real Estate Economics der Credit Suisse. «Wir erwarten für die Jahre 2020 und 2021 eine Abnahme der Nachfrage um rund 700.000 Quadratmeter.» Künftig Mischformen aus Büros und Homeoffice. Dieser Rückgang liege zum kleineren Teil daran, dass die Zahl der (Büro-)Beschäftigten krisenbedingt reduziert wird und folglich weniger Büroflächen benötigt werden, so Hasenmaile: «Hauptursache ist der Umstand, dass bei den Unternehmen seit Ausbruch der Krise Kosteneinsparungen statt Wachstum im Vordergrund stehen. Vor allem die grossen Dienstleistungsfirmen prüfen erst einmal, wie sich der vermehrte Einsatz von Homeoffice auf den eigenen Büroflächenbedarf auswirken wird.» Gleichwohl gehen die CS- Researcher davon aus, dass Büros mittelfristig wieder ein etwas höherer Stellenwert beigemessen wird – denn die anfänglich hohe Produktivität im Homeoffice dürfte aufgrund fehlender sozialer Kontrolle sowie mangelnder Kommunikation mit der Zeit abnehmen. Darüber hin-aus werde die Produktivität wohl auch durch eine tiefere Innovationsleistung im Homeoffice beeinträchtigt werden und da-mit die Bedeutung des zentralen Büros wieder in Erinnerung rufen, sagt Hasenmaile: «Bereits vor der zweiten Infektionswelle war ein schwaches, aber doch stetiges Zurückströmen der Arbeitskräfte ins Büro zu verzeichnen – notabene ohne expliziten Rückruf seitens der Unternehmen.» Da sowohl zentrale Bürostandorte als auch das Homeoffice unbestrittene Vorteile bieten, werden sich nach Einschätzung der CS-Researcher vermehrt Mischformen aus Büro und Homeoffice durchsetzen. «Den dar-aus resultierenden langfristigen Rückgang der Büroflächennachfrage veranschlagen wir auf 15 Prozent über die nächsten zehn Jahre», so Hasenmaile. «Andere Entwicklungen wie das Wirtschaftswachstum, die Digitalisierung und die Tertiarisierung der Industrie werden diesem Minderbedarf jedoch entgegenwirken, so dass wir langfristig von einer insgesamt stagnierenden Flächennachfrage ausgehen.
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