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Donnerstag, 18. März 2021

Der Büroflächenmarkt in der Schweiz

Nach der wegen der Covid-19-Pandemie schwierigen Wirtschaftslage  im  vergangenen  Jahr  steigt  mit  den   inzwischen   verfügbaren   Impfstoffen für 2021 die Hoffnung auf einen    Konjunkturaufschwung.    Doch    sei  davon  auszugehen,  dass  die  Erholung nicht kräftig genug sein wird, um   das   Bruttoinlandprodukt   (BIP)   der  Schweiz  vor  Jahresende  wieder  auf  das  Vorkrisenniveau  anzuheben,  stellen die Researcher der Credit Suisse  in  der  Märzausgabe  der  Studie  «Schweizer  Immobilienmarkt  2021»  fest.  Zwar  habe  der  Wirtschaftseinbruch dank Covid-19-Überbrückungskrediten  und  Kurzarbeitsentschädigungen bisher weniger stark auf den Arbeitsmarkt  durchgeschlagen,  doch  seien  die  einzelnen  Sektoren  sehr  unterschiedlich betroffen – die Informatikbranche habe sogar stark vom pandemiebedingten  Digitalisierungsschub    profitiert    (+4,3%).    Dennoch    drücke  die  COVID-19-Pandemie  erheblich  auf  die  Büroflächennachfrage,  schreibt  Fredy  Hasenmaile,  Head  Real Estate Economics der Credit Suisse. «Wir erwarten für die Jahre 2020 und 2021 eine Abnahme der Nachfrage um rund 700.000 Quadratmeter.» Künftig Mischformen aus Büros und Homeoffice. Dieser  Rückgang  liege  zum  kleineren  Teil  daran,  dass  die  Zahl  der  (Büro-)Beschäftigten   krisenbedingt   reduziert  wird  und  folglich  weniger  Büroflächen benötigt werden, so Hasenmaile:  «Hauptursache  ist der  Umstand,  dass  bei  den  Unternehmen seit Ausbruch der Krise Kosteneinsparungen statt Wachstum  im  Vordergrund  stehen.  Vor  allem  die  grossen  Dienstleistungsfirmen prüfen erst einmal, wie sich der vermehrte  Einsatz  von  Homeoffice  auf  den  eigenen  Büroflächenbedarf  auswirken  wird.»  Gleichwohl  gehen  die  CS-  Researcher  davon  aus,  dass  Büros mittelfristig wieder ein etwas höherer   Stellenwert   beigemessen   wird – denn die anfänglich hohe Produktivität im Homeoffice dürfte aufgrund  fehlender  sozialer  Kontrolle  sowie  mangelnder  Kommunikation  mit der Zeit abnehmen. Darüber hin-aus   werde   die   Produktivität   wohl   auch durch eine tiefere Innovationsleistung  im  Homeoffice  beeinträchtigt  werden  und  da-mit die Bedeutung des zentralen Büros wieder in Erinnerung rufen, sagt Hasenmaile:  «Bereits  vor  der  zweiten  Infektionswelle  war  ein  schwaches, aber doch stetiges Zurückströmen  der  Arbeitskräfte  ins  Büro  zu  verzeichnen  –  notabene  ohne  expliziten Rückruf seitens der Unternehmen.» Da   sowohl   zentrale   Bürostandorte   als auch das Homeoffice unbestrittene Vorteile bieten, werden sich nach Einschätzung    der    CS-Researcher    vermehrt Mischformen aus Büro und Homeoffice  durchsetzen.  «Den  dar-aus     resultierenden     langfristigen     Rückgang der Büroflächennachfrage veranschlagen   wir   auf   15   Prozent   über  die  nächsten  zehn  Jahre»,  so  Hasenmaile. «Andere Entwicklungen wie   das   Wirtschaftswachstum,   die   Digitalisierung  und  die  Tertiarisierung  der  Industrie  werden  diesem  Minderbedarf   jedoch   entgegenwirken, so dass wir langfristig von einer insgesamt   stagnierenden  Flächennachfrage ausgehen. 

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