Ebenfalls rückläufig
waren im Schweizer Durchschnitt die Preise für Eigentumswohnungen; das
hat aber weniger damit zu tun, dass diese Objekte nicht gefragt wären.
Wüest Partner schreiben, dass das Angebot eher falsch positioniert ist.
Es wurde eher zu teuer oder am falschen Ort gebaut. Die vor allem in
ländlichen Regionen gefragten Einfamilienhäuser verharrten auf einem
stabilen Preisniveau.
Anders
in der Ostschweiz. Sowohl die Preise für Stockwerkeigentum als auch
diese für Einfamilienhäuser lagen in den letzten Monaten deutlich im
Plus. Einfamilienhäuser haben sogar um 4,1 Prozent aufgeschlagen. Über
die letzten 10 Jahre verlaufen die Preisindices über dem Schweizer
Durchschnitt (siehe Grafik)
Ursache dafür sind im
Wesentlichen die Verfügbarkeit und vor allem die Erschwinglichkeit der
angebotenen Objekte. Während in den Regionen um Zürich, Luzern, Zug und
den Genfersee die Schere zwischen Immobilienpreisen und Löhnen immer
grösser wird, ist dieser Effekt in der Ostschweiz kaum zu beobachten.
Einzig in St. Gallen, in einigen Vorortsgemeinden sowie an auserlesenen
Standorten am Bodensee erscheint das Preisniveau abgehoben. In den
meisten Ostschweizer Gemeinden bleiben Eigentumswohnungen aber
erschwinglich. Die Kombination von moderaten Preisen und einer alles in
allem guten Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen sorgt konstant für eine
intakte Nachfrage.
Prognosen für 2020
Für
das nächste Jahr gehen Wüest Partner davon aus, dass die
Investitionstätigkeit bei den Mehrfamilienhäusern eher zurückgeht.
Trotzdem dürfte die Wohnungsproduktion relativ hoch bleiben. Bei mehr
als der Hälfte der Neubauten handelt es sich um Angebote mit
Mietwohnungen. Anzeichen eines gewissen Überangebots werden an «Hot
Spots» noch stärker sichtbar werden.
Die
Mieten dürften nächstes Jahr weiter sinken. Gemäss der Prognose von
Wüest Partner verlaufen die Preise von Stockwerkeigentum stabil. Für
Einfamilienhäuser wird aufgrund des knappen Angebots mit einer
Preissteigerung von 1,2 Prozent gerechnet. Die Nachfrage nach
Wohneigentum dürfte aufgrund des attraktiven Zinsumfelds weiter rege
bleiben. Während in den letzten Jahren Neuerwerber von Immobilien direkt
von sinkenden Zinsen profitieren konnten, gab es bei Mietverhältnissen im Bestand kaum noch Mietzinssenkungen.
Der
für die Mietzinskalkulation massgebliche Referenzzins verharrt derzeit
noch bei 1,5 Prozent. Nach der Prognose von Wüest Partner ist aber fürs
nächste Jahr mit einer Senkung dieser wichtigen Referenzgrösse auf 1,25
Prozent zu rechnen. Das dürfte auch für bestehende Mietverhältnisse eine
Preisanpassung bedeuten. Diese Reduktion entspricht einem
Senkungsanspruch von 2,91 Prozent.
Quelle Tagblatt.ch
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