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Donnerstag, 21. November 2019

Ostschweiz: teurere Einfamilienhäuser

Ebenfalls rückläufig waren im Schweizer Durchschnitt die Preise für Eigentumswohnungen; das hat aber weniger damit zu tun, dass diese Objekte nicht gefragt wären. Wüest Partner schreiben, dass das Angebot eher falsch positioniert ist. Es wurde eher zu teuer oder am falschen Ort gebaut. Die vor allem in ländlichen Regionen gefragten Einfamilienhäuser verharrten auf einem stabilen Preisniveau.
Anders in der Ostschweiz. Sowohl die Preise für Stockwerkeigentum als auch diese für Einfamilienhäuser lagen in den letzten Monaten deutlich im Plus. Einfamilienhäuser haben sogar um 4,1 Prozent aufgeschlagen. Über die letzten 10 Jahre verlaufen die Preisindices über dem Schweizer Durchschnitt (siehe Grafik)
Ursache dafür sind im Wesentlichen die Verfügbarkeit und vor allem die Erschwinglichkeit der angebotenen Objekte. Während in den Regionen um Zürich, Luzern, Zug und den Genfersee die Schere zwischen Immobilienpreisen und Löhnen immer grösser wird, ist dieser Effekt in der Ostschweiz kaum zu beobachten. Einzig in St. Gallen, in einigen Vorortsgemeinden sowie an auserlesenen Standorten am Bodensee erscheint das Preisniveau abgehoben. In den meisten Ostschweizer Gemeinden bleiben Eigentumswohnungen aber erschwinglich. Die Kombination von moderaten Preisen und einer alles in allem guten Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen sorgt konstant für eine intakte Nachfrage.

Prognosen für 2020

Für das nächste Jahr gehen Wüest Partner davon aus, dass die Investitionstätigkeit bei den Mehrfamilienhäusern eher zurückgeht. Trotzdem dürfte die Wohnungsproduktion relativ hoch bleiben. Bei mehr als der Hälfte der Neubauten handelt es sich um Angebote mit Mietwohnungen. Anzeichen eines gewissen Überangebots werden an «Hot Spots» noch stärker sichtbar werden.
Die Mieten dürften nächstes Jahr weiter sinken. Gemäss der Prognose von Wüest Partner verlaufen die Preise von Stockwerkeigentum stabil. Für Einfamilienhäuser wird aufgrund des knappen Angebots mit einer Preissteigerung von 1,2 Prozent gerechnet. Die Nachfrage nach Wohneigentum dürfte aufgrund des attraktiven Zinsumfelds weiter rege bleiben. Während in den letzten Jahren Neuerwerber von Immobilien direkt von sinkenden Zinsen profitieren konnten, gab es bei Mietverhältnissen im Bestand kaum noch Mietzinssenkungen.
Der für die Mietzinskalkulation massgebliche Referenzzins verharrt derzeit noch bei 1,5 Prozent. Nach der Prognose von Wüest Partner ist aber fürs nächste Jahr mit einer Senkung dieser wichtigen Referenzgrösse auf 1,25 Prozent zu rechnen. Das dürfte auch für bestehende Mietverhältnisse eine Preisanpassung bedeuten. Diese Reduktion entspricht einem Senkungsanspruch von 2,91 Prozent.
Quelle  Tagblatt.ch

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