Donnerstag, 19. September 2019
Schweizer Gründlichkeit
Wer in der Schweiz eine Wohnung mietet, lernt eine Gründlichkeit kennen, die es in Deutschland so nicht gibt. Schon bei der Suche nach einer Wohnung in Zürich, wo ein Leerstand von derzeit 0,22
Prozent als Entspannung bezeichnet wird, muss man sich als Mieter
darauf einstellen, genau durchleuchtet zu werden. Jedes Standardformular
kennt den Punkt Referenzen: Dort sind Vermieter und Arbeitgeber
einzutragen, mit Telefonnummer und gegebenenfalls einem Hinweis, wann
diese am besten zu erreichen sind. Das heißt, der Chef muss Auskunft
geben: Ist Arbeitnehmer Müller zuverlässig? Wie sicher ist sein
Arbeitsvertrag? Könnte die Stelle demnächst nach Shanghai verlagert
werden? All die Fragen also, auf die man selbst gern eine Antwort hätte.
Nicht ausgeschlossen, dass einen die Hausverwaltung über die
Zukunfts-Chancen im Unternehmen informiert.
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