Der
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker brachte es deutlich auf den Punkt:
„Raus ist raus“. Der Wille der britischen Bürger müsse nun rasch vollzogen
werden, denn immerhin hätten nahezu 52 Prozent der Briten für einen
Ausstieg aus der EU gestimmt. „Prompt erlebten die internationalen Aktienmärkte
ein Erdbeben, das zumindest so lange nicht vorbei sein dürfte, wie die
Voraussetzungen des Austritts und die möglichen Folgen geklärt sind. Hiervon
ist auch die Schweiz betroffen, deren Banktitel erheblich leiden“, sagt Michael
Bauer, Geschäftsführer von Gallus Immobilien Konzepte. Nicht erst seit dem
Ergebnis der Volksbefragung machen sich dabei Vermögende Gedanken über den
Verbleib ihres Kapitals. „Schweizer Banker erwarten Kapitalzuflüsse in
Milliardenhöhe“, so der Gallus-Chef. Kapital, für das es schon jetzt kaum angemessene
Anlagemöglichkeiten gibt. Michael Strobaek, CIO von Credit Suisse geht daher
davon aus, dass Anleger und Pensionskassen noch niedrigere Renditen hinnehmen
müssten. Schweizer Immobilien dürften dagegen von dieser Entwicklung profitieren.
Dies auch vor dem Hintergrund, als sich die Schweiz mit ihrem ohnehin schon
wichtigen Finanzstandort Zürich bereits anbietet, Teil der Londoner Finanz- und
Investmentbranche „auffangen“ zu ein
„neues Zuhause“ bieten zu können. Im Wohnungsbereich können Städte wie Zürich
oder Genf bereits jetzt auf astronomische Preise verweisen, was nur durch die
hohe Kaufkraft der Schweizer darstellbar ist. Apropos Kaufkraft: Immer wieder
wird moniert, der Standort Schweiz sei überproportional teuer, was dann an
hohen Preisen festgemacht wird. Hohe Preise lassen sich aber immer nur im
Verhältnis zur Kaufkraft bewerten. Der Geschäftsführer der Gallus Immobilien
Konzepte GmbH macht daher auf eine Studie aufmerksam, die Llewellyn im Auftrag
von Glassdoor Economic Research durchgeführt hat. Sie zeigt, dass die
durchschnittlichen Schweizer Einkommen von 72.000 Euro pro Jahr die höchsten
sind unter den 17 einbezogenen europäischen Ländern. Deutschland rangiert mit
44.000 Euro dabei auf Platz 11. Ähnlich hohe, aber eben nicht ganz so hohe
Einkommen werden nur in Norwegen (61.000 Euro) und Dänemark (56.000 Euro)
gezahlt. Interessanter werden diese Einkommen vor dem Hintergrund der Kaufkraft.
Und auch hier liegt die Schweiz mit 42.000 Euro an erster Stelle, was gemäß
Glassdoor-Studie dazu führt, dass die Schweiz das Land mit dem höchsten
Lebensstandard ist. Derartige Faktoren wirken sich auch auf den Immobilienmarkt
aus. Im „Wohnimmobilien Marktbericht Schweiz 2016“ den Engel & Völkers Anfang
des Jahres auflegte, heißt es daher, dass man zwar keine großen
Preissteigerungen erwarte, aber eine stabile Nachfrage auf hohem Niveau. „Zu
diesem Zeitpunkt hatte allerdings der Brexit die Welt noch nicht verändert“,
ergänzt Gallus-Geschäftsführer Bauer.
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