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Donnerstag, 14. Oktober 2021

Photovoltaik-Anlagen auf Dächern immer beliebter

Die Nutzung von Gebäudedächern zur Installation von Photovoltaik-Anlagen zur Stromproduktion ist bekannt und immer populärer. Ein riesiges Potenzial bieten aber auch bestehende Infrastrukturanlagen und Konversionsflächen, die bisher noch kaum genutzt werden. Mit einer Studie zeigt die Energie Zukunft Schweiz AG auf, wie gross dieses Potenzial wirklich ist. Der Zubau der Photovoltaik-Anlagen in der Schweiz war zwar 2020 deutlich höher als in den Jahren davor. Doch um die Ziele der «Energiestrategie 2050» zu erreichen, reicht das Ausbautempo aber nicht aus, wie die Energie Zukunft Schweiz (EZS) schreibt. Ein grosses Potenzial liegt laut EZS bei bestehende Infrastrukturanlagen (z.B. Lärmschutzwände entlang von Autobahnen oder Wasserflächen auf Stauseen). Besonders gut würden sich auch Projekte auf grossen Parkflächen eignen. Konversionsflächen wie Deponien könnten eine weitere Möglichkeit zur Doppelnutzung grosser Flächen bieten.

Realistisches Potenzial von bis zu 3 Gigawatt

Die Studie «InfraSolaire» der EZS mit Unterstützung von EnergieSchweiz, der Axpo und der IWB biete eine umfassende Einschätzung des realistischen Solarstrom-Potenzials im Bereich dieser Anlagen. Die Studie kategorisiere erstmals systematisch die potenziellen Infrastruktur- und Konversionsflächentypen und bewertet diese hinsichtlich technischer Machbarkeit, Akzeptanz und Bewilligungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Potenzial. Die Studie sei praxisorientiert, daher habe man nicht nur theoretische Potenziale ausgewiesen, sondern unter Einbezug diverser Faktoren. Untersucht wurden:

  • Verkehrswege von Bahn und Strassen (Lärmschutzwände, Parkplätze…)
  • Technische Infrastrukturen (Stauseen, ARAs, Lawinenverbauungen…)
  • Konversionsflächen und Armee (Deponien, Kieswerke, …)

Die Studie weist ein theoretisches Potenzial von bis zu 11 Gigawatt aus – und ein realistisches von bis zu 3 Gigawatt. Auch diese eher zurückhaltende Einschätzung zeige also auf: Allein mit der Nutzung der am besten geeigneten bestehenden Infrastrukturanlagen könne die Solarstrom-Produktion in der Schweiz im Vergleich zur Ende 2020 installierten PV-Leistung nahezu verdoppelt werden.

Für die Umsetzung sind laut EZS neue Impulse und Rahmenbedingungen nötig: Zum einen sind Fördermassnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit gefragt, zum anderen braucht es regulatorische Anpassungen, damit Solaranlagen auch ausserhalb der Bauzone effizient umgesetzt werden können.

Quelle: Energie Zukunft Schweiz

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