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Dienstag, 5. Oktober 2021

Explodierende Immobilienpreise in der Schweiz

In der Schweiz ist der Immo-Wahnsinn ausgebrochen. Die Preise für Schweizer Eigenheime haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten praktisch verdoppelt. Die Kurve ist frappant steiler als die durchschnittliche Teuerung im selben Zeitraum.

Und das ist nur der landesweite Mittelwert – in einzelnen Gegenden wie am Genfersee, in Teilen der Zentralschweiz und an der Zürcher Goldküste ist eine regelrechte Preis-Rallye losgetreten worden.

Banaler Grund: Der Boden im Land ist begrenzt und die Politik hat Einzonungen grossteils gestoppt, um eine weitere Zersiedelung zu verhindern. Gleichzeitig steigt die Nachfrage aus dem In- und Ausland ungebremst weiter. Was an der Bevölkerungszunahme und der Standortattraktivität der Schweiz liegt. Die Tiefsteuerstrategien vieler Kantone sind hier entscheidend, aber auch die dichte Infrastruktur und ein hohes Lohnniveau. Ausserdem hat die Pandemie die Nachfrage zusätzlich angekurbelt.

Beispiele aktueller Angebote auf gängigen Schweizer Immo-Plattformen: In Horgen ZH ist eine Zweieinhalbzimmerwohnung für rund 1,5 Millionen Franken zu haben, in Muttenz BL gibts vier Zimmer in einem Wohnblockquartier für 1,2 Millionen Franken, in Arbon TG das gutbürgerliche Einfamilienhaus für 2,2 Millionen Franken. Wer Immobilien besitzt, profitiert – über Pensionskassen auch viele Arbeitnehmer ohne Eigenheim.

Hauskauf wird unerschwinglich

Die Entwicklung bereitet aber Sorgen: Für die Mittelschicht wird der Haus- und Wohnungskauf praktisch unerschwinglich. Weshalb das Parlament reagiert: Der Nationalrat hat am letzten Montag einen Vorstoss gutgeheissen, der die sogenannte Lex Koller zurück aufs Tapet bringt.

Treibende Kraft war eine «unheilige Allianz» aus SVP, SP und Grünen. Zu den Wortführern gehörten SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi und die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran.

Beim letzten Versuch (2017), die Lex Koller zu verschärfen, scheiterte die Linke an den Bürgerlichen. Mit den Positionswechseln im rechten Lager könnte die Ausgangslage diesmal anders sein. Nun liegt der Ball beim Ständerat.Quelle: Blick

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